Wenn der höchste Berg der Zillertaler Alpen ruft..
- Eva-Maria Fankhauser
- 31. Jan. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Juli 2020
Mit 3.510 Metern zählt der Hochfeiler im Zillertal an der Grenze zu Südtirol als der höchste Gipfel im ganzen Tal. Also ganz klar, dass dieser Berg auf meiner To-Go-Liste stand. Und ich muss gestehen: Der Weg war weit, die Beine wurden immer schwerer aber der Wille war ungebrochen. Denn der Ausblick am Gipfel entlohnte jede Anstrengung, jeden Schritt, jeden Höhenmeter. Einfach traumhaft.

Viele gehen die Tour vom Zillertal aus übers Pfitscher Joch. Dabei muss man aber vom Joch aus wieder zahlreiche Höhenmeter absteigen. Um mir das zu ersparen und ein bisschen Gehzeit einzusparen - da ich die Tour ja an einem Tag bewältigen wollte - entschied ich mich den Hochfeiler von Südtirol aus zu erklimmen.
Start war für mich also das hinterste Pfitschertal. In der Kurve "3" der Schotterstraße habe ich um 6 Uhr früh mein Auto geparkt. Und dann ging's los: Dem Weg durch den Wald hinauf immer in Richtung Hochfeilerhütte folgen. Linksseitig geht es immer weiter ins Tal hinein. Zuerst Serpentinen folgend bergauf und dann über schöne Almwiesen. Die blaue Stunde taucht das Tal in samtweiche Farben. Der Weg ist angenehm angelegt und gut markiert. Und auch, wenn man vom Gipfel noch weit entfernt ist, wirkt das Bergpanorama schon jetzt imposant. Um einen herum ragen zahlreiche Berggipfel auf. Bis man schließlich zur Weggabelung kommt, wo man entweder zur Hütte rechts abzweigen kann oder direkt links weitergeht zum Gipfel. Ich habe den direkten Weg gewählt und bin dann beim Abstieg zur Hütte abgezweigt - auf einen selbstgemachten Apfelsaft bei der Einkehr.
Langsam "zahrts" an der Kondition. Aber der Gipfel rückt immer näher und die Motivation treibt einen weiter an. Kurz vorm Gipfel geht es dann in eine leichte Blockkletterei hin zur Firnschneide. Über den Schnee stapft man dann die letzten Meter hinauf bis zum Gipfel. Retour habe ich dann den "ausgeapterten" Weg seitlich des Firnfeldes entdeckt. Aber für den Aufstieg hat die Firnschneide ein tolles Bild geboten. Durch die vorgestapften Spuren und das warme Wetter ging das auch völlig problemlos ohne Steigeisen und Co.
Der Ausblick am Gipfel ist phänomenal. Wie immer bin ich für mindestens eine Stunde am Gipfel gesessen. Einerseits um eine gute Jause zu genießen und Kraft für den Abstieg zu sammeln, aber vor allem um die Berge um mich herum zu bestaunen. Die nächsten Ziele sind schon auserkoren.
Bergab bin ich dann an der Weggabelung oberhalb der Hütte abgezweigt und über einen Steig (teils seilversichert) direkt bei der Hütte herausgekommen. Dort habe ich auch ein Murmeltier nur wenige Meter von der Terrasse aus beobachten dürfen. Ein schönes Platzerl.
Den restlichen Weg retour ist wie beim Aufstieg.

Tourdaten
Start: Pfitschertal - Parkplatz bei der 3. Kehre der Straße zum Pfitscherjochhaus
Höhenmeter: 1787 hm
Gehzeit Gipfel: knapp 4 Stunden
Gehzeit gesamt: ca. 7 Stunden
Gut zu wissen: Die Tour ist für ausdauernde Bergsteiger in einem Tag gut machbar. Eine gehörige Portion Kondition ist natürlich Voraussetzung. Ansonsten unschwere Tour. Firnfeld ist im Normalfall ohne Steigeisen und Co. machbar - das hängt aber von den Wetterbedingungen ab.
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