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Die große, kleine Solstein-Runde

  • Eva-Maria Fankhauser
  • 29. Juli 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Er ist der höchste Berg der Nordkette und überragt seinen großen Bruder um fast 100 Meter. Der Kleine Solstein (2637) ist ein Berg mit vielen Überraschungen.


Die Nordkette liegt quasi vor meiner Haustür, also wollte ich unbedingt mal auf den Großen und Kleinen Solstein wandern - immerhin ist der Kleine der "Größte" der Nordkette. Allerdings ist es auch ein nettes "Hatscherl" bis zum Gipfel und somit braucht es eine gehörige Portion Kondition. Vor allem für die Route, die ich mir ausgesucht habe.


Los ging es beim Bahnhof Hochzirl. Etwas unterhalb des Bahnhofs kann man entlang der Straße gratis parken. Dann geht man durch die Unterführung unter den Gleisen durch und dann neben den Bahngleisen entlang in Richtung Osten. Der Weg zum Solsteinhaus ist schon ab dem Bahnhof gut beschildert. Ein Stück die Gleise entlang, durch ein Eisengatter hindurch und schon geht es in den Wald hinein. Zuerst noch ein sanftes Auf und Ab und dann geht's ans Eingemachte. Man folgt der Beschilderung Soslteinhaus auf einer schmalen Forststraße, die steiler kaum sein könnte - und gefühlt kein Ende nimmt. Es geht immer wieder recht steil die Straße entlang und ins Tal hinein zur Materialseilbahn des Solsteinhauses. Hier endet die Straße und es führt ein Wanderweg weiter bergauf. Bei einer Alm kommt das Solsteinhaus endlich in Sichtweite. Genau 2 Stunden waren es bis auf die Terrasse des Solsteinhauses.

Dahinter geht der Weg in eine kleine Senke unterhalb der Erlalm. Man nimmt den linken Weg in vielen Kehren recht zackig bergauf auf den Großen Solstein. Oben angekommen entlohnt ein traumhafter Rundumblick die Mühen. Ums Gipfelkreuz lädt eine Bank zum Verweilen ein.


Aber die Pause hält nicht allzu lang an, da das noch nicht das eigentliche Ziel ist. Der Kleine Solstein ist bereits in Sichtweite. Man steigt über den Grat entlang ab zur Senke zwischen den beiden Gipfeln und quert weglos, aber immer wieder markiert zur südlichen Flanke des Kleinen Solsteins. Der Weg ist teils etwas ausgesetzt, aber auch immer wieder seilversichert. Man quert einige Zeit südlich den Berg bis man über den Grat zum Vorgipfel aufsteigt. Es ist immer wieder eine leichte Blockkletterei. Nichts allzu schwieriges, doch schwindelfrei und trittsicher sollte man sein. Vor allem, wenn es vom Vorgipfel luftig über den Grat zum Gipfelkreuz geht. Für geübte Bergsteiger kein Problem. Und auch hier beeindruckt der Ausblick übers Karwendel, die Nordkette, das Kaisergebirge bis ins Zillertal, weiter über die Stubaier Alpen direkt vor der Nase, die Ötz- und Pitztaler Berge sowie bis zur Zugspitze. Freie Sicht auf alle Berg rundherum. Das Wetter war grandios!



Abstieg

Retour habe ich nicht den selben Weg wie beim Aufstieg genommen. Sondern bin zur Senke zwischen die beiden Solsteine abgestiegen und wollte eine Rundtour über die Magdebürger Hütte machen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Über die Schotterreisen steilbergab durchs Wörgeltal - quasi die Direttissima - oder ein kleiner Umweg über den Höttinger Schützensteig. Ich habe mehrfach gehört, dass der Weg durchs Wörgltal nicht zu empfehlen ist und da ich kein großer Freund vom Schotterrutschen bin, habe ich den Höttinger Schützensteig genommen. Und obwohl der Steig schon einen deutlich längeren Abstieg bedeutet - es hat sich gelohnt! Denn so viele Edelweiß habe ich selten auf einer Tour gesehen. Ein Träumchen :-)

Während der Abstieg übers Wörgltal beschildert direkt in der Senke beim Großen Solstein beginnt, ist der Höttinger Schützensteig mit Steinmandln markiert und führt über einen breiten Bergrücken hinunter, macht dann einen Bogen in Richtung Osten und verläuft über eine Edelweiß-Wiese an Felsen steil bergab. Auch hier wird es immer wieder schottrig und ist teils sehr steil. Der Weg führt dann durch Latschen und weiter in den Wald bis zur Magdeburger Hütte.

Gut 2 Stunden war ich vom Kleinen Solstein bis zur Magdeburger Hütte unterwegs. Von dort geht es erst wieder über eine Forststraße (zwischendurch kann man über schmale Wege durch den Wald abkürzen) bergab, bis man zur Weggabelung bei der Brunntalhütte kommt und in Richtung Hochzirl bzw. Bahnhof Hochzirl abzweigt. Bei den Tunneln der Bahn angekommen, geht es leider nochmal einige Höhenmeter bergauf. Nie sonderlich steil, aber am Ende eines langen Wandertages eben doch nochmal bergauf, statt bergab. Schließlich kommt man wieder direkt beim Bahnhof Hochzirl raus.


Eine sehr lange, aber auch sehr schöne Tour!



Tourdaten


Start: Gratis Parkplatz unterhalb des Bahnhofs Hochzirl

Höhenmeter: 2082 hm

Gehzeit: 3.5 Std. zum Großen Solstein und eine weitere Stunde zum Kleinen Solstein; Der Abstieg über die Magdeburger Hütte nahm in etwa 3.5 Std. in Anspruch

Gut zu wissen: Die Rundtour braucht schon einiges an Kondition, der Weg ist weit, steil und vor allem bei der Überschreitung zum Kleinen Solstein immer wieder ausgesetzt. Schwindelfrei und trittsicher muss man da auf jeden Fall sein. Auch der Abstieg bis zur Magdeburger Hütte fordert nochmal einiges an Konzentration und Ausdauer.





 
 
 

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