Aperer Freiger auf 3.262 m
- Eva-Maria Fankhauser
- 11. Juli 2021
- 2 Min. Lesezeit
Die magische Bergzahl heißt: 3000. Und in Tirol findet man so einige Berge, deren Gipfelkreuz auf mindestens 3000 Metern liegt. Doch viele davon sind nur mittels Hochtour erreichbar. Wer aber einen 3000er ohne Gletscher sucht, der wird u. a. beim Aperen Freiger im Stubaital fündig.
Es ist zwar ein netter "Hatscher" bis zum Gipfel, aber mit guter Kondition und Trittsicherheit gut zu erreichen.
Am frühen Morgen geht es beim kostenlosen Parkplatz etwas oberhalb der Grawa Alm im hinteren Stubaital los. Man überquert die kleine Brücke direkt am Parkplatz und folgt der Beschilderung in Richtung Sulzenauhütte - die liegt nämlich auf dem Weg zum Aperen Freiger. Es geht durch den Wald über kleine Bächlein zahlreiche Kehren bergauf bis man beim oberen Ende der Materialseilbahn ankommt. Von dort geht es taleinwärts auf einem breiten Weg an einer Alm vorbei und direkt auf den großen Wasserfall zu. Rechts davon geht es wiederum in vielen Kehren bergauf zur Sulzenauhütte, die man schon aus weiter Entfernung am Plateau thronen sieht. Nach knapp 1.5 Stunden hat man das erste Etappenziel erreicht.
Von dort geht es über die Brücke neben der Hütte auf die andere Bachseite und taleinwärts der Beschilderung in Richtung "Blaue Lacke" folgend. Nach gut 15 Minuten erreicht man den kleinen, aber umso schöneren Bergsee umringt von Bergen und unzähligen Steinmännchen. Ein traumhafter Ort zum Verweilen. Aber der Gipfel ist noch ein gutes Stück entfernt und es geht am See entlang auf eine Moräne weiter bergauf. Der Weg ist immer gut markiert und es geht bergauf bis zu einer Weggabelung. Dort biegt man links zum Aperen Freiger bzw. Ausblicksplattform Hundsheim ab. Wenige Schritte hinunter und am Fels entlang wieder bergauf. Aus weiter Ferne kann man schon ein großes Steinmandl als Orientierungshilfe sehen.

Von dort sie geht es weniger steil zum Einstieg am Ostgrat des Aperen Freigers. Der Gipfel ist gut sichtbar, er wirkt fern und doch so nah. Ab hier heißt es nun: Wanderstöcke einpacken und kraxeln. Der letzte Anstieg über den Grat bis zum Gipfel ist eine Blockkletterei, für die man knapp eine Stunde einrechnen sollte. Der Aufstieg ist meist gut markiert und man kann nicht wirklich falsch gehen. Eine etwas schwierigere Stelle im unteren Drittel kann man überklettern oder ganz einfach auch umgehen. Beide Routen sind markiert.
Und plötzlich steht man oben am Gipfel. Der Ausblick ist ein Traum. Eine spektakuläre Bergwelt liegt um einen herum. Vom Wilden Freiger, über den Wilden Pfaff weiter bis zum Zuckerhütel hat man drei der wohl bekanntesten 3000er im Stubaital direkt vor der Nase. Aber der Rundumblick reicht weit darüber hinaus in Südtirol über die Ötztaler Alpen, weiter bis zur Zugspitze, das Karwendel und zurück bis zu den Zillertaler Alpen. Einfach herrlich!

Der Abstieg verläuft gleich wie der Aufstieg.
Tourdaten
Ausgangspunkt: Hüttenparkplatz Sulzenauhütte oberhalb der Grawa Alm im Stubaital; der Parkplatz ist kostenlos
Höhenmeter Ziel: ca. 1.680 hm
Gehzeit Ziel: 4 bis 4,5 Stunden
Gut zu wissen: Der Apere Freiger verlangt einem viel Kondition, aber auch Trittsicherheit vor allem im letzten Teil bei der Blockletterei am Grat ab. Aber auch schwindelfrei sollte man hier sein. Man sollte die Weglänge und die Höhenmeter nicht unterschätzen. Ein Bergsteiger vor mir musste kurz vor Ende am Beginn der Blockkletterei umdrehen - seine Akkus waren leer. Und gerade dort braucht man dann noch einmal viel Kraft und volle Konzentration.
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